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Presseecke

Gute Kooperation von SOMM und Lebenhilfe  - Dezember 2019

 

"Eltern-Kind-Gruppe

Leben im Haus

Jede Woche trifft sich in den Räumen der Lebenhilfe in Graz eine Eltern-Kind-Gruppe für Migrantinnen. Hier gibt es Information, Austausch, Unterstützung - und viel Geselligkeit.

Dicht gedrängt sitzen 15 Frauen um ein paar Tische und plaudern, kleine Kinder flitzen mit Spielzeug und Zahnpastatuben durch den Raum - Zahngesundheit war heute das Thema der Eltern-Kind-Gruppe. Organisiert vom Verein SOMM (Selbstorganisation von und für Migrantinnen und Musliminnen) treffen einander jede Woche für drei Stunden Eltern mit Migrationshintergrund und Mitarbeiterinnen von SOMM, Kinder sind ausdrücklich erwünscht.

lebenshilfe kooperation somm

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kommunikationssprache ist Deutsch, bei Bedarf wird übersetzt, so verbessern die Teilnehmerinnen auch ihre Sprachkenntnisse. Aber das ist nur ein kleiner Teil davon, was in der Gruppe alles gelernt wird. Die Themen richten sich nach dem Interesse der Teilnehmerinnen: von Gesundheit und Ernährung über Schule, Spielmöglichkeiten, Erziehung, und Kinderrechte bis zum Basteln und Kochen. Weihnachten und islamische Feste werden gefeiert. Und es gibt Exkursionen, etwa zur Arbeiterkammer, zur GKK oder zum AMS.

Auch Ausflüge unternimmt die Gruppe, ob in Museen, zum Eislaufen, in eine Bibliothek oder zu Ludovico: "Bücher und Spiele sind teuer. Dort kann man sie günstig ausborgen, und gemeinsam lassen sich Sprachbarrieren bei Spielen überwinden und die Regeln erklären. Wir möchten den Frauen einen Überblick über Möglichkeiten geben und Fragen beantworten", sagt Khatera Fayz von SOMM, die auch als Dolmetscherin fungiert.

Dass sich die Gruppe in den Räumlichkeiten der Fachstelle für Kinder und Jugendliche der Lebenhilfe trifft, ist ein zusätzlicher Mehrwert. Fachstellen-Mitarbeiterin Gabi Derler-Roll: "Wir könnenoft unterstützen, und wir verweisen immer weider Menschen an die Gruppe. Und außerdem bringen die Kinder Leben ins Haus."

Birgit Schweiger, Zeitschrift "lebenshilfe", Dezember 2019


Offener Brief von SOMM zu Kürzungen in Oberösterreich - 15.1.2018

An Landeshauptmann Stelzer und Landesrätin Haberlander!

Kurz vor Weihnachten wurden den Frauenberatungsstellen maiz -autonomes zentrum von & für migrantinnen*, FIFTITU% -Vernetzungs- und Beratungsstelle für Frauen* in Kunst und Kultur in OÖ und Arge SIE – Beratung und Wohnen für wohnungslose Frauen kurzfristig mitgeteilt, dass die jährliche Förderung durch das Frauenreferat des Landes OÖ zu 100% eingestellt wird. Als Begründung wurde angeführt, die Tätigkeit der Frauenberatungsstellen gehöre nach den „neuen Förderkriterien“ nicht mehr zum Kerngeschäft des Frauenreferat.

Sie sind als EntscheidungsträgerInnen in der Politik dafür verantwortlich, dass alle Teile der Bevölkerung gleich-berechtigt in Österreich leben können.

Es muss Ihnen nicht gesagt werden, dass Frauen nach wie vor NICHT gleichbehandelt werden. Dass Migrantinnen, Musliminnen, farbige Frauen, Frauen mit besonderen Bedürfnissen, zusätzlich Diskriminierung erfahren, in allen Bereichen des sozialen und gesellschaftlichen Lebens.

Nun wollen sie genau jene Organisationen, die sich für und mit diesen Frauen für ihre Rechte einsetzen, den finanziellen Boden entziehen.

Wie können Sie das vor sich selbst rechtfertigen?

Sie sind nicht nur für ein gewisses Klientel oder einen bestimmten Teil der Gesellschaft zuständig, sondern für Alle! Für Alle bedeutet, dass damit AUCH diejenigen gemeint sind, die am meisten von Ausgrenzung, Wohnungsnot, Arbeitslosigkeit, sozialen Problemen betroffen sind!

Wie können Sie es verantworten, genau dort mit Kürzungen anzusetzen?

Sie kennen die Organisationen maiz, fifitu und Arge Sie. Diese Organsiationen leisten kulturelle und gesellschaftskritische Arbeit! Sie halten der Gesellschaft und der Politik einen Spiegel vor. Genau solche Organisationen sorgen dafür, dass sich die Gesellschaft weiterentwickelt, in moralischer und geistiger Hinsicht.

Sie bilden ein Gegengewicht zu rechtsgerichteten und autoritären Strömungen, die immer mehr polarisieren und Menschen gegeneinander aufhetzen.

Sie, als politische EntscheidungsträgerInnen zeichnen mit den Kürzungen dafür verantwortlich, dass sich beginnend mit Oberösterreich, der ganze Staat in eine zunehmend rechtsausgreifende Richtung bewegt.

Es kann sein, dass Ihnen die längerfristigen Auswirkungen Ihrer Entscheidungen nicht bewusst sind.

Besser Sie ändern Ihre Politik jetzt, denn für späte Einsicht kann es dann zu spät sein.

Graz, am 15.1.2018

Mit freundlichen Grüßen
das Team von Somm

 
 
 

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BFI begrüsst Trainerinnen mit Kopftuch!

Offener Brief von SOMM

Sehr geehrte Frau Pöcheim!
Sehr geehrter Herr Gritz!

Wir als SOMM-Selbstorganisation von und für Migrantinnen und Musliminnen, sind sehr erfreut über den Ausgang der Kontroverse um das Kopftuchverbot am Bfi Steiermark.
Damit haben Sie ein klares Zeichen für Chancengleichheit und Partizipation gesetzt. Wir von SOMM kennen die Schwierigkeiten von koptuchtragenden Musliminnen am Arbeitsplatz Fuß zu fassen. Es wird von Seiten integrationsunwilliger PolitikerInnen immer wieder behauptet, wir würden eine Parallelgesellschaft schaffen, weil wir zu wenig mit der Mehrheitsgesellschaft interagieren. Aber wie sollen wir interagieren, wenn uns das wichtigste Mittel dazu, der Arbeitsplatz, weggenommen wird? Gerade für Frauen sind eine gute Ausbildung und ein Arbeitsplatz der sicherste Weg in ein selbstbestimmtes Leben. In unseren Kursen und Workshops zählt ab der Basisbildung das zu den grundlegendsten Inhalten, die wir mit den Frauen erarbeiten.
Frauenunterdrückung ist ein strukturelles Problem, das es heute wohl in allen Gesellschaften gibt. Es ist kein Monopol der muslimisch geprägten. Wenn Unternehmen und Institutionen Frauen mit Kopftuch das Arbeiten verbieten wollen, dann tun sie dasselbe wie Männer, die ihnen Vorschriften machen.
Wir streben an, dass das Bild der muslimischen Frau ein selbstverständliches wird. Wie wir von Frau Suleiman wissen, wurde das von ihren KollegInnen am Bfi so gelebt. Weder bei ihnen, noch bei KundInnen war das Kopftuch jemals Anlass für Äußerungen. Helga war Trainerin und Kollegin und gleich wie mit allen anderen wurde mit ihr umgegangen. In den Bfis anderer Bundesländer ist das ebenso gelebte Praxis.
Die Realität ist also schon lange weiter als es scheint. Die Rufe aus der blau/schwarzen Ecke sind lautlos. Sie finden nur noch bei denen Anklang, die kaum mit MigrantInnen/MuslimInnen zu tun haben.
Nach dieser Entscheidung sind wir zuversichtlich, was die Zukunft betrifft. Die Gewerkschaften wissen, dass ArbeitnehmerInnen immer mehr multikulturell zusammengesetzt sind. Der Zusammenhalt unter ihnen ist wichtig für eine starke Interessensvertretung.
Das Frauenreferat der Arbeiterkammer steht auf der Seite der Frauen und erteilt Spaltungsversuchen eine Absage.
Wir werden uns weiterhin für die Interessen der Musliminnen und Migrantinnen einsetzen. Wir freuen uns dafür verlässliche PartnerInnen zu haben.


Mit freundlichen Grüßen
Khatera Sadr
Roswitha Al-Hussein
für SOMM

 

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