Aktuelles bei SOMM

 

SOMM-Veranstaltung und Diskussion mit Sabine Schiffer coronamaßnahmenbedingt abgesagt!

schifferWir sind Frauen - wir sind stark
Gemeinsam Strategien gegen mediale Diffamierung entwickeln

Datum: Samstag, 28.11.2020
Uhrzeit: 13:00-18:00 h
Ort: JUFA Graz, Idlhofgasse 74

SOMM ist seit Sommer 2019 einer immer wiederkehrenden medialen Negativ-Kampagne ausgesetzt, die von rechtskonservativen Kräften auch in der Grazer Stadtregierung betrieben wird. Dadurch hat SOMM ihre Räumlichkeiten, Förderungen und Gastvorträge verloren.

SOMM hat sich publizistisch und aktivistisch gewehrt und viel Solidarität erfahren. Doch die mediale Diffamierung geht weiter.

Wie ist es möglich, dass Selbstorganisationen derartig heftig angegriffen werden?

Wir wollen mit Sabine Schiffer die Medienmechanismen, die politischen Motive und den gesellschaftlichen Hintergrund ausleuchten. Schließlich droht mit der Dokustelle gegen den "Politischen Islam" zudem ein Überwachungsapparat mit Kriminalisierung politischer Meinungen und Aktivitäten von MuslimInnen.

Wir wollen gemeinsam mit Betroffenen und Interessierten Strategien entwickeln, wie wir Anfeindungen noch besser entgegnen können.

Immer wieder sind MuslimInnen AdressatInnen diskriminatorischer Diffamierungen. Einmal ReligionslehrerInnen, dann Moscheevereine, dann muslimische AktivistInnen, dann Frauen ...

Das geht uns alle an, denn: Wer ist als Nächstes dran?
Das Karussell dreht sich, aber wir drehen uns nicht mit!

Wir sind Frauen, wir sind stark - wir entwickeln Widerstand!

Prof.in Dr.in Sabine Schiffer ist Sprach- und Medienwissenschaftlerin und lehrt an der HMKW Hochschule für Medien Kommunikation und Wirtschaft in Frankfurt am Main im Fachbereich Journalismus und Kommunikation. 2005 gründete sie das Institut für Medienverantwortung in Bayern; 2018 verlegte es seinen Sitz nach Berlin.
Das IMV richtet sich an Medienschaffende und Mediennutzende gleichermaßen und ermöglicht durch Analyse und Bildungsangebote eine bewusste Auseinandersetzung mit den durch Sprache- und Bild-(Auswahl) konstruierten Vorstellungen von der Welt. Es setzt sich für ein Schulfach Medienbildung ein, das umfassend alle Aspekte von Meinungsbildungsprozessen einschließt - und sich nicht an den Sponsoringaktivitäten der IT-Branche ausrichtet.
2005 erschien ihre Dissertation zum Islambild in den Medien im ERGON-Verlag,
2009 zusammen mit Konstantin Wagner "Antisemitismus und Islamophobie - ein Vergleich", 2013 ihr Sachbuch "Bildung und Medien".
2014 gab sie mit Ronald Thoden ein Buch zur Ukraineberichterstattung heraus.
Sie publiziert in Fachzeitschriften und auf dem Blog des IMV www.medien-meinungen.de sowie www.generationmedien.de.

Wir freuen uns auf euer Kommen!
ACHTUNG! CORONA-REGELN SIND EINZUHALTEN.

Einladung zum Download als PDF...

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Handlungsspielräume für Selbstorganisationen

31.3.2020

SOMM-Gründungsmitglied DSA Roswitha Al Hussein, MA hat Ihre Erfahrungen zur Selbstorganisation von Migrantinnen und Musliminnen nun auch wissenschaftlich ausgeleuchtet und sie im Magazin soziales_kapital veröffentlicht.

Handlungsspielräume der Selbstorganisation von und für Migrantinnen und Musliminnen in Graz

Veröffentlicht am 31.3.2020 in "soziales_kapital, wissenschaftliches journal österreichischer fachhochschul-studiengänge soziale arbeit"

Von Roswitha Al-Hussein, Graz, Austria

Abstract

Der vorliegende Beitrag beschreibt die Bedeutungen, die Akteurinnen ihrer im Raum Graz tätigen Selbstorganisation von und für Migrantinnen und Musliminnen (SOMM) geben. Es wird aufgezeigt, dass eine Selbstorganisation einen selbstermächtigenden Raum für Frauen öffnen kann, die gegen Diskriminierung und für gleiche Verwirklichungschancen in der Gesellschaft kämpfen. Weiters werden Widersprüche zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmungen bezüglich der Selbstorganisation und ihren erfahrenen politischen und finanziellen Begrenzungen kritisch reflektiert. Daraus ergeben sich Begründungen und Handlungsmöglichkeiten für eine rassismuskritische Soziale Arbeit, die Selbstorganisationen als eine Bereicherung für eine inklusive Gesellschaft betrachtet.

Schlagworte: Selbstorganisation, Migrantinnen, Musliminnen, Anerkennung, Handlungsmächtigkeit, Rassismuskritik

https://soziales-kapital.at/index.php/sozialeskapital/article/view/655

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The article describes the importance agents ascribe to their community-based organisation of migrant, refugee and Muslim women in Graz, called Selbstorganisation von und für Migrantinnen und Musliminnen (SOMM). It is demonstrated that a CBO can open up a space of empowerment for women who fight against discrimination and for equal capabilities. The contradictions between self- and external perceptions of the CBO and its experiences with political and financial limitations are reflected critically. Based upon this, consequential motivations for and possible courses of action towards a racism-critical social work are elaborated, which community-based organisations observe to be a huge gain towards an inclusive society.

Keywords: migration, (Muslim) women, community based organisations, recognition, agency, criticism of racism

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SOMM ist #heimatlos

SOMM ist #heimatlos
Unsere Selbstorganisation besteht seit über 10 Jahren. Seit drei Jahren bietet SOMM auch Workshops in einem Begegnungszentrum der Stadt Graz, dem Vinzenz-Muchitsch-Haus (in der Triestersiedlung) an, u.a. auch das preisgekrönte Gesundheits-Projekt Rahma. Seit Jänner 2019 führen Mitarbeiterinnen dort ebenfalls zweimal wöchentlich eine Soziale Sprechstunde für Frauen und jede zweite Woche eine niederschwellige Rechtsberatung und nutzen die Büroinfrastruktur. 

Am 16.7. 2019 wurde uns seitens eines Vertreters von Integrationsstadtrat Hohensinner und einer Vertreterin der Hausleitung (Jugend am Werk) überraschend und ohne Angaben von Gründen mitgeteilt, dass die Kooperationsvereinbarung im Auftrag der Stadt Graz mit sofortiger Wirkung gekündigt sei und SOMM innerhalb von 3 Stunden (!) das Haus zu verlassen hätte. Zu Mittag wurde uns die schriftliche Aufkündigung einer dreijährigen bewährten Kooperation mit Jugend am Werk im Vinzenz-Muchitsch-Haus übermittelt, darin war zu lesen: „Im Zusammenhang mit den aktuellen Darstellungen hinsichtlich des Vereins SOMM, sehen wir unsere Grundwerte im Haus und jene der Stadt Graz, nicht mehr gegeben.“  

SOMM FORDERT

* die Rücknahme der Entscheidung von Stadtrat Hohensinner, SOMM die öffentlichen Räumlichkeiten für Beratungs-, Bildungs- und Gesundheitsangebote für Frauen zu entziehen, 
* ein Unterlassen von  diffamierenden Darstellungen des Vereines durch die FPÖ bzw. der
Übernahme dieser Darstellung durch Stadtrat Hohensinner
* die gleichberechtigte Raumvergabe der Stadt Graz ohne den Ausschluss von selbstorganisierten Migrantinnen und Musliminnen
* ein Ende der Blockade von Förderungen für SOMM im Stadtsenat durch die ÖVP

AUFRUF ZUR UNTERSTÜTZUNG!

Wir freuen uns über:
- solidarische Raumnutzungsmöglichkeiten. Tel. 0699 - 10 90 20 40, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
- Protestmails an die Entscheidungsträger in der Stadt Graz
- solidarische Mails an uns

HIER den ganzen Aufruf lesen! 

CHRONOLOGIE der Diffamierungs-Kampagne gegen SOMM 2019 und wie uns Eure Solidarität dabei unterstützt, weiter für Frauen in Graz da zu sein:

Zeitungsartikel, Reaktionen, Stellungnahmen, … 

Jänner 2020 - Trotz der für SOMM positiven Einschätzung des Menschenrechtsbeirates gibt es weiterhin keine Änderung der Haltung der Stadt Graz.

Die AEP - Feministische Zeitschrift für Politik und Gesellschaft veröffentlicht in ihrer Ausgabe Nr. 4/2019 den Artikel "Justice is always a feminist agenda", in dem Helga Suleiman die politische Bedeutung der Rufschädigung einer Frauenselbstorganisation analysiert.

13. Dezember 2019 - SOMM verschickt eine Adventpost an den Grazer Bürgermeister. Diese beinhaltet einen Brief und die Sammlung von Unterschriften unserer zahlreichen Unterstützerinnen. Advent ist eine Zeit der Besinnung und so hoffen wir, dass auch einflussreiche Grazer Integrationspolitiker sich besinnen und es wagen, ihren autoritären Kurs SOMM gegenüber zu ändern. Hier geht es zum Brief!

lebenshilfe kooperation sommDezember 2019 - Die Lebenshilfe berichtet in ihrer Fachzeitschrift über die gute Kooperation mit der SOMM Elternbegleitung. Die Lebenshilfe zählt zu jenen Kooperationspartnerinnen, die SOMM seit mehreren Monaten Räumlichkeiten zur Verfügung stellen, damit unser Angebot weitergehen kann. Danke, Lebenshilfe!

1.10.2019 - Menschenrechtsbeirat der Stadt Graz befindet SOMM als förderungswürdig!

Am 1. Oktober versammelte sich der Menschenrechtsbeirat der Stadt Graz, auf dessen Tagesordnung auch die „Causa SOMM“ stand. Nach einem Bericht der Arbeitsgruppe „Integration & Menschenrechte“ wurden die Standpunkte innerhalb des Beirates sehr kontrovers diskutiert. Vor allem seitens der ÖVP-Mitglieder wurden Vorbehalte gegen SOMM eingebracht. Ein runder Tisch von Stadtrat Hohensinner, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) Rosen, den Frauen von SOMM und Mitgliedern des MRB konnte nicht als Ergebnis erzielt werden, weil dies von Seiten des Stadtrates Kurt Hohensinner und der Israelitischen Kultusgemeinde abgelehnt wird. Allerdings konnte die Empfehlung des Menschenrechtsbeirates erreicht werden, dass SOMM förderungswürdig ist und die Vorsitzende sich persönlich nach Ersatzräumen für SOMM bemühen wolle. Wir verstehen dies als einen Teilerfolg für SOMM, weil dies eine Anerkennung des an uns begangenen Unrechts impliziert. Dennoch hätten wir uns vom Menschenrechtsbeirat der Stadt Graz mehr an Handlungsmöglichkeiten erwartet, wie z.B. das zwingende Erscheinen von StadtpolitikerInnen, wenn diese zum Menschenrechtsbeirat (ein)geladen werden. So ein Modus würde die Bedeutung des Menschenrechtsbeirates stärken und wäre eine Vergewisserung, dass auch in Zeiten des erstarkenden Rechtspopulismus Menschenrechte in der Stadt eingehalten werden.

30.9.2019 - Anhörung der Causa SOMM bei der Arbeitsgruppe „Integration & Menschenrechte“ des Menschenrechtsbeirates der Stadt Graz in den Räumlichkeiten des MigrantInnenbeirates der Stadt Graz statt. Anwesend waren die Vorsitzende des Menschenrechtsbeirates Mag.a Vauti-Scheucher, der Arbeitsgruppenvorsitzende Prof. Wolfgang Benedek, drei weitere Arbeitsgruppenmitglieder und vier Frauen für SOMM. Weiter zum ausführlichen Bericht...

25.9.2019 - Gesundheitsworkshops, Elternbegleitung, Rechtsberatung und muttersprachliche Sozialberatung für Frauen auf Arabisch/Deutsch und Dari/Farsi/Deutsch können von SOMM dank der solidarischen Raumangebote mehrerer Grazer Kooperationspartnerinnen in den kommenden Wochen an unterschiedlichen Standorten in den Bezirken Jakomini und Gries stattfinden.

19.9.2019 - In der Gemeinderatssitzung stellt die KPÖ-Gemeinderätin Ulrike Taberhofer folgende Anfrage an Integrationsstadtrat Kurt Hohensinner:
"Betrifft: Sicherstellung einer räumlichen Nutzung für Beratungstätigkeiten und Workshops des Vereins Somm
Am 16. Juli musste der Verein Somm (=Selbstorganisation von und für Migrantinnen und Musliminnen) innerhalb von drei Stunden die Räumlichkeiten im Vinzenz- Muchitsch-Haus verlassen, in dem sie in den letzten drei Jahren Beratungstätigkeiten und verschiedene Workshops zu den Themen Integration, Bildung und Gesundheit für muslimische Frauen durchgeführt haben. Begründet wurde diese übereilte Vorgangsweise damit, dass der Verein Somm die „Grundwerte der Stadt Graz“ verletzen würde. Ein klärendes Gespräch mit den Verantwortlichen des Vereins Somm wurde im Vorfeld der Räumung gar nicht geführt. Die verschiedenen Projekte und Aktivitäten des Vereins sind jedoch als wichtiger Beitrag zur Unterstützung von Gleichberechtigung, Partizipation und Integration im Interesse des guten Zusammenlebens aller Religionen und Kulturen in unserer Stadt zu sehen und sollen auch weiterhin mit Hilfe der Stadt Graz im Interesse der Frauen umgesetzt werden können.
Aus diesem Grund stelle ich an Sie, sehr geehrter Herr Stadtrat, namens des KPÖ-Gemeinderatsklubs folgende Frage:
Sind Sie bereit, weiterhin eine räumliche Nutzung für die wichtigen Aktivitäten des Vereins Somm im Interesse muslimischer Frauen und des guten Zusammenlebens aller Religionen und Kulturen in unserer Stadt zu ermöglichen?"

19.9.2019 - Die Grüne Gemeinderätin Manuela Wutte bringt im Grazer Gemeinderat eine Anfrage an Integrationsstadtrat Hohensinner ein, und hält fest:
"Der Verein SOMM leistet unschätzbar wertvolle Arbeit in einer Zielgruppe migrantischer Frauen, die für andere NGOs und Vereine schwer erreichbar sind. Durch Gesundheitsförderungsprojekte, Deutschkurse mit Kinderbetreuung, (...) und diverse weitere Angebote werden diese Frauen im Sinne des Empowerment gestärkt. Diese Arbeit verdient trotz der Kontroverse Anerkennung.
Deswegen erscheint es mir als besonders wichtig, trotz der bestehenden Differenzen erneut das Gespräch zu suchen. Wird der (durchaus auch kontroversielle) Austausch mit Andersdenkenden nicht gepflegt, besteht die große Gefahr, dass eine Gruppe von Menschen sich immer weniger verstanden fühlt und daraufhin zunehmend abschottet. Genau durch diesen Austausch, der nicht immer harmonisch sein muss, passiert letztendlich Integration.
Ich stelle daher namens der Grünen-ALG folgenden Antrag
Der für den Bereich Integration zuständige Stadtrat Kurt Hohensinner wird ersucht, mit Vertreterinnen des Vereins SOMM sowie weiteren relevanten Personen erneute Gespräche im Sinne eines Deeskalation und Wiederannäherung zu führen."

18.9.2019 - Ein Unterstützungsbrief der renommierten Grazer Theatergruppe InterACT trifft ein:
"Liebes SOMM – Team,
wir haben eure schwierige Lage medial und durch E-Mail-Aussendungen mitbekommen. Es ist uns ein Anliegen folgendes mitzuteilen: InterACT hat in den letzten 3 Jahren bei unterschiedlichen Gelegenheiten mit dem Verein SOMM kooperiert und dabei immer gute Erfahrungen gemacht. Durch die verschiedenen Begegnungen wurden wir in unserer Ansicht bestätigt, dass der Verein sehr wertvolle Integrationsarbeit macht. Neben dem Kampf gegen Rassismus und Diskriminierung sticht vor allem auch die Brückenfunktion zur Mehrheitsgesellschaft hervor, welche die Mitarbeiterinnen von SOMM wahrnehmen. Allgemein scheint der Verein eine sehr wichtige Anlaufstelle zu sein und trägt so zu Vertrauensbildung, Selbstbestimmung und Empowerment für muslimische Frauen bei.
Wir sind der Überzeugung, dass der Verein gesellschaftlich relevante Arbeit für das Zusammenleben in Vielfalt in Graz und der Steiermark macht und deshalb auch weiterhin von der öffentlichen Hand gefördert werden sollte.
Mit solidarischen Grüßen
das Team von InterACT".

17.9.2019 - SOMM bringt Klage gegen die Kronen Zeitung ein, um sich gegen die Rufmordkampagne gegen den Verein zur Wehr zu setzen. SOMMs Anwalt stützt sich dabei auf das Mediengesetz und verlangt die Veröffentlichung einer Gegendarstellung, die ebenso sichtbar und groß ausfallen muss, wie der beanstandete Artikel selbst.

5.9.2019  - Bei Integrationsstadtrat Hohensinner und Bürgermeister Nagl geht ein  Unterstützungsmail der Selbstorganisation für Migrantinnen MAIZ (Linz) für SOMM ein:
"Sehr geehrter Herr Bürgermeister, sehr geehrter Herr Stadtrat!
Wir möchten hiermit unseren Protest GEGEN DIE AUTORITÄRE VORGANGSWEISE 
GEGENÜBER EINER FRAUEN- UND MIGRANTINNENORGANISATION UND DEN RAUSWURF  von SOMM aus den Räumen der Stadt Graz aufgrund einer hässlichen
Diffamierungskampagne deutlich machen.
SOMM ist als Selbstorganisation von und für Migrantinnen und  Musliminnen seit mehr als 10 Jahren aktiv. Die Frauen haben viele  Projekte im Bildungs-und Sozialbereich durchgeführt. Sie haben die  Selbstbestimmung und Rechte der Frau gefördert und gefordert. SOMM war  eine der ersten AktivistInnen für die Integration von  kopftuchtragenden Frauen am Arbeitsmarkt.
Wir, der Verein maiz - Autonomes Zentrum von & für Migrantinnen, in  Oberösterreich, haben mit SOMM immer kooperiert und sie als wertvolle, professionelle und rassismuskritische Partnerorganisation erlebt. Als  kritische NGO hat SOMM die Auswüchse des Rassismus und der Islamfeindlichkeit in Österreich immer wieder angeprangert und in globale Zusammenhänge eingebettet. Ökonomische Profitinteressen bedingen koloniale Ausbeutungsverhältnisse, denen Krieg und Not folgen. Die restriktive Asylgesetzgebung in der EU, die rechte Hetze gegen flüchtende Menschen, die unmenschliche Vorgehensweise gegen die Rettungsschiffe im Mittelmeer ufert letztendlich aus in Repressalien gegen NGOs wie SOMM.
Wir fordern Sie auf, SOMM ab sofort die Räume im  Vinzenz-Muchitsch-Haus auf Basis einer Kooperationsvereinbarung wieder zur Verfügung zu stellen, damit sie ihre wertvolle Arbeit in und mit den migrantischen Communities in der Menschenrechtsstadt Graz und in der   Steiermark weiterführen kann!
Mit ethischer Empörung,
Dr. Luzenir Caixeta
Geschäftsführerin von maiz"

September 2019 - Der Menschenrechtsbeirat der Stadt Graz nimmt sich in einem eigenen Ausschuss der Frage an, inwieweit Stadtrat Hohensinner beim fristlosen Widerruf der Nutzungsbewilligung des Begegnungszentrums gegenüber SOMM nach rechtsstaatlichen und menschenrechtlichen Grundsätzen gehandelt hat.

5.9.2019  -  Bei Integrationsstadtrat Hohensinner und Bürgermeister Nagl geht ein weiteres Unterstützungsmail für SOMM ein: "Mit Erschütterung habe ich die Nachricht von der gewaltvollen und rücksichtslosen Vorgangsweise gegen Somm gelesen. Die Organisation Somm leistet wertvolle Arbeit, auf die die Menschenrechtsstadt Graz nicht verzichten kann. Stellen Sie die Räume im Vinzenz-Muchitsch-Haus wieder zur Verfügung. Zeigen Sie Rückgrat, tun Sie was gut ist, für Ihre Stadt und die Menschen.
Mit freundlichen Grüßen, H.P."

3.9.2019 - Rechtsberatung und muttersprachliche Sozialberatung für Frauen auf Arabisch/Deutsch und Dari/Farsi/Deutsch können von SOMM dank des solidarischen Raumangebotes wieder gemeinsam in einer Grazer Einrichtung im Bezirk Gries stattfinden. Für weitere 3 Wochen steht damit ein Beratungsraum zur Verfügung.
Auch für die Elternbegleitungsgruppe gibt es für einige Wochen ein solidarisches Raumangebot einer Kooperationspartnerin im Bezirk Jakomini.

20.8.2019 - SOMM kann dank des solidarischen Raumangebotes einer Grazer Fraueneinrichtung einen Rechtsworkshop durchführen. Über 15 Frauen aus mehreren Ländern nehmen teil.
Weitere solidarische Nachrichten und Postings gehen bei SOMM ein.

2.8.2019 -  Ein weiteres Mal verweigert Stadtrat Kurt Hohensinner trotz großen Erklärungsbedarfs das direkte Gespräch mit SOMM. Im Grazer Rathaus stellt sich lediglich sein Vertreter dem Gespräch mit SOMM-Obfrau Khatera Sadr. Gesprächsprotokoll.

31.7.: Ein Leserbrief aus der Kleinen Zeitung zum Artikel vom 23.7. .

29.7.: Der Menschenrechtsbeirat Graz verlangt eine Aufklärung nach rechtstaatlichen Prinzipien, so in der Kleinen Zeitung.

28.7.: SOMM repliziert auf die Presseerklärung der Ges. d. Freunde der Jüdischen Gemeinde vom 24.7.

KW 30: SOMM erhält weitere UnterstützerInnenerklärungen z.B. von Frauen in Schwarz aus Wien, die u.a. auch an BGM Nagl, StR Hohensinner und W. Berger (JAW) gesendet wurden. 

26.7.: Bernd Hecke gibt in einem Kommentar in der Kleinen Zeitung Altbürgermeister Stingl wieder, der sich um das Klima in Graz sorgt und Gesprächsbereitschaft der Betroffenen einfordert.

25.7.: Bernd Hecke ruft in einem Kommentar in der Kleinen Zeitung zur Mäßigung auf.

25.7.: SOMM-Frauen protestieren vor dem Rathaus der Stadt Graz. Eine Abordnung der Frauen erreicht das Sekretariat von Bürgermeister Nagl, wo sie in einem spontanen Gespräch mit seinem Pressesprecher ihren Protest kundtun und von Stadtrat Hohensinner, wo sie das Gespräch mit ihm persönlich fordern. Ein Termin mit dem Bürgermeister und mit Stadtrat Hohensinner werden in Aussicht gestellt.

24.7.: Gerhard Felbinger erwähnt SOMM in der Kronen Zeitung erneut. Der Vorsitzende des Menschenrechtsbeirats Prof. Benedek wird aus einem inoffiziellen Mail zitiert, die Rücktrittsaufforderung durch Elie Rosen vom 22.7. wiedergegeben.

24.7.: Die Gesellschaft der Freunde der Jüdischen Gemeinde Graz beschuldigt Dr. Benedek in einer Presseerklärung, der einseitigen Parteinahme für einen Verein, „bei dem die Judenfeindlichkeit maßgeblicher Funktionäre außer Frage steht“.

24.7.: Ein Artikel mit dem Titel „Verein für Musliminnen kämpft um Ansehen“ erscheint in der Kleinen Zeitung. Darin wird die „ordnungsgemäße Förderabwicklung“ vom Büro LR Drexler bestätigt.

24.7.: Stellungnahme von Sigrid Fischer/Frauenservice Graz erreicht SOMM

23.7.: Eine Stellungnahme Prof. Benedeks betreffend Rücktrittsaufforderung wird in der Kleinen Zeitung (Online-Ausgabe) veröffentlicht.

23.7.: SOMM informiert per Mail den Aufsichtsrat von Jugend am Werk über die Situation und Vorgehensweise von Walerich Berger.

23.7.: SOMM ruft per Rundmail FreundInnen und PartnerInnen zur Unterstützung auf.

22.7.: Per Presseerklärung fordert Elie Rosen, der Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde Graz, auf Grund eines inoffiziellen Mails, indem sich Benedek auf SOMM bezieht, den Rücktritt von Prof. Benedek vom Grazer Menschenrechtsbeirat.

22.7.: Begehren um Gegendarstellungen werden von SOMM an die Kronen Zeitung und die Kleine Zeitung geschickt.

22.7.: SOMM reagiert mit einem Offenen Brief an Stadtrat Hohensinner, BGM Nagl und Walerich Berger (Jugend am Werk, Trägerorganisation des VMH).

16.7.: Mitarbeiter der Stadt Graz kommen während eines SOMM Elternbegleitungsworkshops um 9:00 ins Begegnungszentrum Vinzenz-Muchitsch-Haus (VMH) und verkünden den anwesenden Mitarbeiterinnen, dass sie noch am selben Tag bis 12:00 Mittag das VMH zu verlassen hätten. Zugleich erhält SOMM erst am selben Tag zu Mittag einen offiziellen Brief von Geschäftsführer Walerich Berger (Jugend am Werk- welche das VMH im Auftrag der Stadt Graz betreiben), indem SOMM mit dem Vorwurf konfrontiert wird, allgemein nicht den Grundwerten der Stadt Graz zu entsprechen.

16.7.: Gerhard Felbinger veröffentlicht in der Kronen Zeitung einen Artikel, wo SOMM erneut in Zusammenhang mit BDS gesellt wird und erneut eine Mitarbeiterin diffamiert wird, diesmal in ihrer Funktion als Seelsorgerin für die Islamische Glaubensgemeinde.

18.7.: In den SOMM - Gesprächen mit FördergeberInnen, wird SOMM Gelegenheit gegeben sich zu den Unterstellungen zu äußern. Die positive Zusammenarbeit mit SOMM wird auf allen Ebenen anerkannt.

11.7.: Die Kronen Zeitung veröffentlicht einen Beitrag, in dem die Unterstellungen durch Zahlenangaben über Förderungsbeträge durch das Land Steiermark getoppt werden. Die Angaben beruhen offenbar auf Informationen der FPÖ-Stmk. vom 8.7. auf deren Homepage.

9.7.: SOMM reagiert mit einer Stellungnahme an die Kleine Zeitung und fordert deren Veröffentlichung.

8.7.: Die FPÖ Stmk. veröffentlicht einen Artikel auf ihrer Homepage mit gleichlautenden Unterstellungen über SOMM, mit Links zu Anfragen an FördergeberInnen von SOMM im Land Stmk.

8.7.: In der Kleinen Zeitung erscheint ein Artikel von Hans Breitegger, in dem SOMM missbräuchliche Verwendung von Fördergeldern unterstellt und über eine nicht namentlich genannte Mitarbeiterin von SOMM über die Steirische Friedensplattform Querverbindungen zur BDS (Boykott-Desinvestment-Sanctions)-Bewegung konstruiert werden. Auch die Leiterin von SOMM wird diskreditiert.

 

An die Freundinnen und Unterstützerinnen von SOMM

Unsere Selbstorganisation ist schweren Anfeindungen ausgesetzt. In einer diffamierenden Medienkampagne wird SOMM Antisemitismus und missbräuchliche Verwendung von Fördergeldern vorgeworfen. Ohne mit Vertreterinnen von SOMM zu sprechen und völlig überraschend wurde eine dreijährige Kooperation mit Jugend am Werk im Auftrag der Stadt Graz aufgrund haltloser Vorwürfe beendet. Wir wehren uns gegen diese Politik des Draufhauens und Drüberfahrens, gegen die angewandten Methoden der Denunziation und des Raumentzugs durch die Stadt Graz. Hier unseren gesamten Brief an UnterstützerInnen lesen!

Wir bitten euch um aktive Unterstützung unserer Anliegen. Sei es durch die Teilnahme an unseren Mahnwachen jeden Donnerstag von 10-12 Uhr vor dem Grazer Rathaus (ebenso willkommen Gespräche mit uns vor Ort), sei es durch positive Rückmeldungen über SOMM an uns bzw. politische VerantwortungsträgerInnen und Jugend am Werk.

 

Offener Brief an Bürgermeister Nagl, Stadtrat Hohensinner und die Geschäftsführung von Jugend am Werk

Am 16.7. um 9:00 morgens wurde uns seitens Ihres Mitarbeiters Herrn Schabler und einer anwesenden Mitarbeiterin von Jugend am Werk mitgeteilt, dass die Kooperationsvereinbarung von SOMM mit Jugend am Werk im Auftrag der Stadt Graz gekündigt sei und SOMM mit selbigen Tag die Räumlichkeiten im Begegnungszentrum Vinzenz-Muchitsch-Haus (VMH) bis 12:00 zu verlassen hätte. Trotz mehrmaligen Nachfragens der beiden anwesenden Mitarbeiterinnen von SOMM und eines Vorstandsmitglieds per Telefon wurde unserer Selbstorganisation kein Grund mitgeteilt. Diesen erfuhren wir erst zu Mittag durch das vom VMH im Auftrag der Stadt Graz übermittelte Schreiben, in dem es hieß: Im Zusammenhang mit den aktuellen Darstellungen hinsichtlich des Vereins SOMM sehen wir unsere Grundwerte im Haus und jene der Stadt Graz nicht mehr gegeben.“ Auf die Frage, welchen Grundwerten SOMM nicht entsprechen würde, erhielten wir keine Auskunft. Hier bitte weiterlesen!


Stellungnahme zum diskreditierenden Artikel in der Kleinen Zeitung vom 8.7.2019

SOMM wehrt sich entschiedenst gegen die in Ihrem Artikel behauptete Darstellung, Subventionen des Vereins würden missbräuchlich verwendet. Unser Verein fordert sie dringend dazu auf, solch ungeprüften Behauptungen in Zukunft zu unterlassen und im Hinblick auf besagten Artikel eine Gegendarstellung unseres Vereins zu veröffentlichen. Unsere Frauen-Selbstorganisation leistet seit über einem Jahrzehnt im Rahmen von Gesundheits-, Bildungs- und Sozialprojekten hervorragende Arbeit zur Integration von Migrantinnen und geflüchteten Frauen. Diese Arbeit und unser Engagement gegen Diskriminierung, Rassismus und Gewalt an Frauen wurden bereits mehrmals auch in Ihrem Medium sachlich und korrekt dargestellt. Weiter zur vollständigen Stellungnahme...


Bericht von unserer Veranstaltung zum Internationalen Frauentag 2019

Frauenbefreiung ist international

8 März 2019 1

75 Frauen, 90% von ihnen mit eigener Migrations- oder Fluchterfahrung, besuchten unsere Diskussionsveranstaltung zum Internationalen Frauentag am 6.3.2019 am Grazer Tummelplatz.
Von den arabisch- und darisprachigen Übersetzerinnen der deutschsprachigen Vorträge und der Diskussionen im Anschluss wurde eine beachtliche Leistung gefordert, die sie wunderbar bewältigten. So konnten sich alle Frauen einbringen und mitdiskutieren, denn Stoff dafür gab es genug! Weiterlesen...

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Fahrradkurs für Frauen bei SOMM

Seit März 2019 bietet SOMM in Kooperation mit dem Sportinstitut der KF-Uni Graz einen Radfahrkurs für Frauen an. Student_innen der Sportwissenschaften gestalten zwölf Kurs-Einheiten als Teil ihrer pädagogischen Ausbildung. Vermittelt werden nicht nur die Grundlagen des Radfahrens, sondern auch die Straßenverkehrsordnung. Trainiert wird im Bezirk Lend, in Parks, auf Radwegen und schließlich auch auf der Straße.
Die Teilnehmer_innen sind begeistert, denn in einigen ihrer Herkunftsländern - wie etwa Afghanistan -  ist es für Frauen undenkbar, sich in der Öffentlichkeit sportlich zu betätigen, oder Rad zu fahren. Aber auch in Graz gehört es noch lange nicht zum Alltag, dass Frauen, die aufgrund ihrer Kleidung als Musliminnen erkennbar sind, mit dem Rad unterwegs sind. Das möchten wir ändern. Radfahren ist ein Stück Freiheit!
Mehr zu den Sportangeboten bei SOMM...

Vielsprachige Gesundheitsinformationen auf einen Blick

cover gesundheitsinfo linksammlungEine neue Broschüre von SOMM bündelt Infoblätter, Videos und andere Medien, die Gesundheitsinformationen aus dem deutschsprachigen Raum in mehreren Sprachen anbieten.

Die neue SOMM-Linksammlung 'Mehrsprachige Gesundheitsinformationen' unseres Projekts Rahma stellt eine Auswahl an verfügbaren, guten Gesundheitsinformationen im deutschsprachigen Internet dar. Sie soll sowohl dem Personal im Gesundheitswesen als auch MigrantInnnen und geflüchteten Menschen auf eine leichte und schnelle Weise ermöglichen, zu häufig vorkommenden Krankheiten und Gesundheitsthemen mehrsprachige Informationen zu finden.

Nach dem Handbuch 'Musliminnen in unserem Spital', dem in mehreren Sprachen erschienen Folder 'Patientinnenrechte' und der Handreichung 'Muslimische PatientInnen' bietet SOMM erneut eine Publikation im Bereich interkultureller Gesundheit zum freien Download an. Mehr zur Broschüre...

 


SOMM ist umgezogen!

Ab 7.1.2019 finden Sie SOMM im Begnungszentrum Vinzenz-Muchitsch-Haus, Vinzenz-Muchitsch-Strasse 6b, 8020 Graz. [Anm: Am 16.7.2019 wurde SOMM ohne Angabe von Gründen die Nutzung des öffentlichen Begegnungszentrums im Auftrag von Stadtrat Kurt Hohensinner fristlos untersagt; siehe oben; seither ist SOMM #heimatlos - unsere Angebote laufen weiter!].

Elternbegleitung ::: Sakina - Gesundheitsprojekt ::: Muttersprachliche soziale Sprechstunde: Arabisch, Deutsch, Farsi, Dari ::: Rechtsberatung


Veranstaltung Niunamenos Austria zu Gast bei SOMM

Politische Bildung bei SOMM: Schwerpunkt 2018

KOLONIALISMUS UND FRAUENBEFREIUNG

Frauen von NiUnaMenos waren am 29. 9. 2018 bei SOMM im Basisbildungskurs IQRA und am Abend bei einer offenen Dialogveranstaltung, unterstützt von der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung. NiUnaMenos ist ein kollektiver Aufschrei gegen Gewalt an Frauen. Südamerikanische Frauen, welche nach Österreich ausgewandert sind, gründeten NiUnaMenos Austria, mit dem Ziel auch in Österreich die Bewegung gegen Morde an Frauen zu stärken.

Es war ein Tag mit einem interessanten Austausch von Selbstorganisation zu Selbstorganisation! Mit dem Resumee: Feministische Kämpfe müssen antirassistisch sein! Weiter zum ausführlichen Bericht...

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SOMM wehrt sich gegen Polarisierung und Rassismus

Passend zu Schulbeginn wurde in den Mainstreammedien einer Lehrerin sehr viel Raum für ihr kürzlich veröffentlichtes Buch "Kulturkampf im Klassenzimmer" eingeräumt. SOMM kritisiert diese polarisierenden Tendenzen und sieht in der Reduktion von Kindern und Jugendlichen auf ihre Religion eine Kulturalisierung von sozialen Problemen, eine Spielart von Rassismus. Beim Menschenrechtsbeirat am 14.9.2018 hatten Vertreterinnen von SOMM gemeinsam mit anderen muslimischen MitbürgerInnen die Gelegenheit ihre Sichtweise darzulegen. 

Hier finden Sie eine Stellungnahme von SOMM zum postulierten Kulturkampf in Österreichs Schulen.

Auf Intervention des Menschrechtsbeirates kamen nun auch muslimische Menschen in der Kleinen Zeitung zu Wort, unter ihnen auch die Obfrau von SOMM Khatera Sadr. Hier finden Sie den Artikel "Das Kopftuch muss einfach für alles herhalten"