Bildung

Derzeit keine Deutsch- und Alphabetisierungskurse bei SOMM

SOMM verfügt über langjährige Erfahrung im Bereich Alphabetisierung und Deutschkurse.
Aufgrund der derzeitigen Fördersituation können wir aber leider keine Kurse anbieten.

Unsere Selbstorganisation hat seit 2008 bereits eine Reihe von Kursen angeboten und dafür auch selbst Inhalte und Didaktik entwickelt :

*   Basisbildung mit Migrantinnen und Alphabetisierung 8auch in der Erstsprache)

*   Deutsch - Kommunikationstraining

*   Deutschkurse (A1 und A2)

*   Berufsorientierungskurs für Jugendliche

*   Vorbereitungskurs für Gesundheits- und Pflegeberufe

*   PC-Kurse für Anfängerinnen
 
*  Weiters betrachten wir in all unseren Projekten die Weiterbildung als integrativen Bestandteil. Innerhalb von Sakina, Rahma, Elternbegleitung und den Beratungen gibt es zahlreiche Informations- und Empowernent-Workshops.
 
Mehr zur Erwachsenenbildung in Österreich finden Sie auf dem Portal: https://erwachsenenbildung.at/
 
 
*****
Unserem Verein ist es ein großes Anliegen, den gleichberechtigten Zugang zu Bildung für Migrantinnen zu fördern. Im Islam ist das lebenslange Lernen Pflicht für alle Musliminnen und Muslime. So stammt beispielsweise der bekannte Spruch „von der Wiege bis zur Bahre“ vom Propheten Mohammed – Friede sei auf ihm. Doch verschiedene Barrieren machen dies gerade für muslimische Migrantinnen schwierig. Deshalb entwickelt unser Verein frauen-, kultur- und religionssensible Maßnahmen, um gerade dieser Gruppe von Frauen, den Zugang zu Bildung zu erleichtern.
 
 
*****
 
"Lies im Namen deines Herrn, der alles geschaffen hat…"
(Koran 96: 1)
 

"Iqra- lies" - das ist die erste Botschaft, die Prophet Mohammed, - Friede sei auf ihm - von Gott erhielt. Diese Botschaft wird im Islam als Aufruf zum Wissenserwerb aufgefasst und wird bei SOMM als Empowermentprinzip eingesetzt. Dass sich Bildung und Glaube im Islam nicht ausschliessen, wird an mehreren Stellen im Koran und Sunna erwähnt. Der Prophet - Friede sei auf ihm - hat gemäß einer Überlieferung dazu aufgefordert, das Wissen zu suchen, selbst wenn man dafür bis nach China reisen müsse. Die Bildung im Islam wird als Pflicht eines jeden Muslims und jeder Muslimin unterstrichen.

 "Das Streben nach Wissen ist eine Pflicht für alle Muslime, ob Mann oder Frau."
(Überlieferung des Propheten, Ibn Madscha)
 
Aischa, die Frau des Propheten Mohammed - Friede sei auf ihm - war eine der gebildetsten Personen ihrer Zeit: Sie überlieferte über 1000 Berichte, beherrschte den Koran, war eine   Rechtsgelehrte, gab Unterricht auch an Männer. Die Wissensfreude der MuslimInnen war eine gute Basis für die hervorragende Entfaltung der islamischen Wissenschaft  ab dem späten 8. Jahrhundert. Hier nur einige Namen:

- Muhammad b. Musa Al- Khwarisim, Vater der Algebra.

- Abu - Bakr al Razi, dessen medizinisches Hauptwerk Mansuri als Liber Almansoris Jahrhunderte der Ausbildung an europäischen Universitäten diente

- Ibn Sina, der Philosoph und Arzt, dessen medizinische Enzyklopädie an europäischen Hochschulen noch im 19. Jahrhundert benutzt wurde

- Ibn Firnas,dem das erste benutzte Fluggerät zugeschrieben wird

- Ibn Khaldun, Vater der Soziologie

Egal ob Mann oder Frau, jeder Muslim und jede Muslimin sollte sich möglichst intensiv der eigenen religiösen und weltlichen Bildung widmen und folgende Botschaft aus dem Koran bedenken:

"...und darum fürchten Gott von seinen Dienern nur die Wissenden." (Koran 35:28)

***

Germanisierung des Bildungssystem

SOMM kritisiert seit Jahr und Tag die Ungleichheiten im österreichischen Bildungssystem, denen Kinder mit Migrationshintergrund aus nicht-westlichen Ländern ausgesetzt sind. Offenbar gelingt es dem Bildungsministerium nicht, die seit einem Jahrzehnt von BildungsexpertInnen bestätigte Kluft zwischen den „prestigereichen und den prestigearmen Sprachen“ zu schließen. Im Gegenteil, jetzt im Jahr 2012 ist ein Zustand eingetreten, der sogar eine Beamtin des Bildungsministeriums selbst, Frau Elfi Fleck vom Referat für Interkulturelles Lernen, von einer „beispiellosen Germanisierungsoffensive“ reden lässt. Sie meint damit die gesetzlich verankerte Forderung an Drittstaatsangehörige, Deutschkenntnisse vor der Einwanderung nach Österreich, vorzuweisen. Hier weiterlesen.